Wenn die Folgen des Tinnitus zu einer (Schwer-)Behinderung führen
Die Belastung durch Deinen Tinnitus raubt Dir jegliche Kräfte? Du fragst Dich, wie Du mit einer möglichen (Schwer-)Behinderung aufgrund der Symptome oder einer drohenden Berufsunfähigkeit umgehen sollst? Erfahre hier, mit welchen Maßnahmen Du wieder neuen Mut schöpfen und zu einer Verbesserung Deiner Lebensqualität beitragen kannst.
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Grad | Tinnitus (Ohrgeräusche) | Minderung der Erwerbsfähigkeit (MdE)/Grad der Behinderung (GdB)(in Prozent) |
---|---|---|
1 | ... ohne nennenswerte seelische Begleiterscheinungen | 0 bis 10 |
2 | … mit erheblichen seelischen und vegetativen (betrifft das willentlich nicht beeinflussbare Nervensystem) Begleiterscheinungen | 20 |
3 | … mit wesentlicher Einschränkung der Erlebnis- und Gestaltungsfähigkeit (zum Beispiel aufgrund einer Depression) | 30 bis 40 |
4 | … mit schweren seelischen Störungen und sozialen Anpassungsschwierigkeiten | mindestens 50 |
Worin liegt der Unterschied zwischen den Bezeichnungen GdB und MdE?
Grundsätzlich werden GdB (Grad der Behinderung) und MdE (Minderung der Erwerbsfähigkeit) nach gleichen Grundsätzen bemessen. Darin unterscheiden sich die Begriffe: Die MdE gibt nur Aufschluss über die Folgen einer Schädigung. Der GdB hingegen bezieht sich auf alle gesundheitlichen Beeinträchtigungen, unter denen ein Tinnitus-Patient leidet.
Nur Mut!
Vielen Tinnitus-Patienten fällt der Schritt schwer, bei einer entsprechend hohen Belastung einen Grad der Behinderung zu beantragen. Schließlich gesteht man sich ein, nicht mehr voll belastungsfähig zu sein. Dennoch solltest Du darüber nachdenken, da es Deine Situation verbessern und Deinen Alltag erleichtern kann.
Ja, das kann passieren. Doch sollten Tinnitus-Betroffene immer bedenken, dass nicht die Erkrankung selbst der Grund für eine mögliche Schwerbehinderung ist, sondern die belastenden psychischen Begleit- und Folgeerscheinungen der Ohrgeräusche. Ein Arzt kann Dich über mögliche Behandlungen aufklären.
Zur Bestimmung des Grads der Schwerbehinderung bei Tinnitus-Patienten wird zwischen vier Stufen der Tinnitus-Belastung unterschieden. Der Prüfarzt berücksichtigt bei der Einteilung auch psychische Begleiterscheinungen der Ohrerkrankung. Zusätzlich helfen die Kategorien dem Mediziner bei seiner Therapiefindung.
Bei Grad 3 und 4 leiden Tinnitus-Patienten enorm unter den Auswirkungen der Ohrgeräusche, durch die es zu einer Schwerbehinderung kommen kann. Betroffene kämpfen unter Umständen mit schweren seelischen Störungen und sozialen Anpassungsschwierigkeiten – auch das Arbeitsleben kann stark eingeschränkt sein.
Ist die Ausübung des Berufes aufgrund der Ohrgeräusche unmöglich, kommt für Betroffene beispielsweise eine Umschulung infrage. Muss die Tätigkeit aufgegeben werden, hat das möglicherweise finanzielle Verluste zur Folge. Du kannst bei einer anerkannten Behinderung durch den Tinnitus Hilfs- und Fördermöglichkeiten beantragen.
Finde Deinen individuellen Weg, um mit dem Tinnitus und seinen belastenden Symptomen umzugehen. Nutze dafür die Therapie-App von Kalmeda und versuche es mit einer kognitiven Verhaltenstherapie. Helfen können außerdem Bewegung oder Meditation – vor allem, um Stress zu reduzieren.